Der Unterschied zwischen Haben und Sein: Außen glänzen oder von innen strahlen?

In einer Welt, die oft von Status, Besitz und äußerem Erfolg bestimmt wird, stehen viele Menschen irgendwann an einem Punkt, an dem sie sich fragen: Worauf kommt es wirklich an? Möchte ich Dinge besitzen und tun, die mich erfolgreich erscheinen lassen, oder möchte ich tief in mir spüren, dass ich mein wahres Selbst lebe? Es gibt einen feinen, aber tiefgreifenden Unterschied zwischen dem Wunsch, Dinge oder Situationen zu haben und dem Verlangen, authentisch zu sein. Während das eine oft nur an der Oberfläche wirkt, berührt das andere den Kern unseres Wesens und schenkt uns ein erfülltes Leben.


1. Das Streben nach Dingen und äußerem Erfolg – eine glänzende Hülle

Wenn wir uns stark auf das Haben konzentrieren, scheint das Leben oft wie eine Abfolge von Meilensteinen und Errungenschaften: das richtige Auto, die stilvolle Wohnung, ein peinlich-pompöses Büro und ein Jobtitel, der Eindruck bei der Ex schindet. Dies sind Dinge, die uns im Außen definieren und oft dazu dienen, anderen ein bestimmtes Bild von uns zu vermitteln. Wir geben uns verzweifelt Mühe, die äußeren Zeichen von Erfolg zu erreichen, denn sie geben uns Bestätigung und signalisieren, dass wir es „geschafft“ haben.

Doch der Schein kann trügerisch sein: Diese Dinge können schnell zu einem Käfig werden, in dem wir uns selbst verlieren. Wenn unser Selbstwert auf dem Besitz von Dingen oder dem Eindruck, den wir auf andere machen, beruht, entsteht oft eine Leere, die durch die oberflächlichen Errungenschaften nicht gefüllt werden kann.

Frage zur Reflexion: Welche Ziele verfolge ich, um wirklich glücklich zu sein, und welche nur, um anderen zu gefallen oder Erwartungen zu erfüllen? Wer bin ich geworden, weil ich haben und groß scheinen wollte?


2. Der Wunsch, Situationen zu kontrollieren – Erfolg und Anerkennung in den eigenen Händen

Ähnlich wie beim Streben nach Dingen neigen viele dazu, Situationen so zu gestalten, dass sie Erfolg und Anerkennung sichern. Dieser Wunsch, alles zu kontrollieren und die Umstände so zu gestalten, dass sie uns glänzen lassen, kann uns jedoch auf eine anstrengende, unnatürliche Spur bringen. Denn das Leben ist unvorhersehbar, und die Kontrolle über alle Aspekte zu bewahren, kostet nicht nur Kraft, sondern kann uns in eine tiefe emotionale Abhängigkeit führen: Die Welt darf uns nie unvorteilhaft oder verletzlich sehen. Weil wir in Wahrheit ganz klein sind innen drin. Machtlos, die eigenen Gefühle reifen zu lassen.

Menschen, die den Erfolg durch kontrollierte Situationen suchen, zeigen oft nach außen Stärke und Beständigkeit, kämpfen innerlich jedoch mit der brechtigten Angst, dieser Druck könnte irgendwann ihre innere Ruhe zerstören. Sie könnten jederzeit entlarvt werden. Vor Familie, Freunden und Geschäftspartnern. Dastehen, wie man ist.

Frage zur Reflexion: Suche ich Anerkennung und Bestätigung in den Dingen, die ich kontrolliere, oder finde ich auch in meiner Offenheit und Verletzlichkeit Stärke? Wem will ich eigentlich etwas vormachen? Wann spüre ich, dass meine Maskerade schon längst aufgeflogen ist? Lüge ich über meine Errungenschaften?


3. Vom „Haben“ zum „Sein“ – die Freiheit, authentisch zu leben

Im Gegensatz zu Besitz und kontrollierten Situationen steht das tiefe Bedürfnis, aus dem Herzen heraus zu sein – ein Wunsch, der jenseits von Status und äußeren Erfolgen liegt. Menschen, die sich für diesen Weg entscheiden, fühlen sich erfüllt, weil sie gelernt haben, ihr Leben im Einklang mit ihren Werten und ihrer inneren Wahrheit zu gestalten. Sie definieren sich nicht durch das, was sie haben oder was andere über sie denken, sondern durch das, was sie sind.

Authentisch zu sein bedeutet, den eigenen Weg zu gehen, auch wenn er nicht immer im Rampenlicht oder nach gesellschaftlichen Erwartungen verläuft. Es ist die Freiheit, verletzlich zu sein, Fehler zu machen, Träume zu leben und Erfüllung zu finden, ohne dass die Meinung anderer die Richtung vorgibt. Menschen, die wirklich aus ihrem Herzen leben, strahlen eine Zufriedenheit aus, die von innen kommt – sie brauchen keine glänzenden Hüllen oder perfekten Situationen, weil sie wissen, dass wahre Erfüllung nicht käuflich ist.

Frage zur Reflexion: Was bedeutet es für mich, authentisch zu sein? Welchen Teil meines Wesens habe ich bisher zurückgehalten, um äußerlich zu glänzen? Was brauche ich, um mich geliebt zu fühlen? Was brauche ich, um mir selbst Liebe zu geben, so wie ich wirklich bin?


4. Die Reise zu sich selbst – Tiefe Freude statt vergänglicher Erfolge

Der Schritt vom „Haben“ zum „Sein“ ist oft eine tiefgreifende, manchmal herausfordernde Reise. Es bedeutet, sich von äußerem Glanz und Perfektionismus zu lösen und den Mut zu haben, die eigenen Schatten anzuschauen, Bedürfnisse zu erkennen und sich der eigenen Verletzlichkeit zu stellen. Doch dieser Weg führt zu einer Freiheit, die keiner äußeren Bestätigung bedarf, zu einer Freude, die unabhängig von Umständen und Besitztümern ist.

Frage zur Reflexion: Was sind die Dinge, die mir tiefe, nachhaltige Freude bringen? Und wie oft erlaube ich mir, diese Freude im Alltag zu leben? Mit wem kann ich ich sein?


„Haben“ schenkt Glanz und Schein – „Sein“ schenkt Erfüllung

Der Unterschied zwischen dem Streben nach Dingen und der Entscheidung, authentisch zu sein, ist der Unterschied zwischen einem Leben in glänzender Fassade und einem Leben voller Tiefe und Erfüllung. Wer sich auf den Weg des „Seins“ macht, entscheidet sich für ein Leben, das nicht nur von äußeren Erfolgen lebt, sondern vom inneren Frieden und der Freude, die das wahre Selbst ausstrahlt.

Möchtest du herausfinden, was es bedeutet, wirklich zu „sein“ und dein Leben in Einklang mit deiner inneren Wahrheit zu führen? Ein Coaching kann dich auf dem Weg vom „Haben“ zum „Sein“ unterstützen – damit du dein Leben von innen heraus erfüllend und authentisch gestaltest.

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