Netzwerk-Events sind eine Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und sich beruflich weiterzuentwickeln. Doch für viele Menschen ist die Vorstellung, in einen Raum voller Fremder zu gehen, alles andere als einladend. Die Gründe, warum wir uns oft davor drücken, können vielfältig sein: Manche haben das Gefühl, auf solchen Veranstaltungen „nichts verloren“ zu haben, andere befürchten, nicht „authentisch genug“ zu wirken oder dass sie unvorbereitet auftreten könnten.
In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Gründe, warum das Netzwerken oft eine größere Herausforderung ist, als es scheint. Geht es wirklich darum, dass du dich für „etwas Besseres“ hältst – oder verbirgt sich dahinter die Angst, entlarvt zu werden?
1. Die Angst, entlarvt zu werden: Impostor-Syndrom und Selbstzweifel
Für viele Menschen ist der Gedanke an ein Netzwerk-Event beängstigend, weil sie das Gefühl haben, sich dort in einer Rolle präsentieren zu müssen, die sie innerlich nicht vollständig erfüllen. Das sogenannte „Impostor-Syndrom“ – die Überzeugung, dass man nicht „gut genug“ ist und jederzeit als „Hochstapler“ entlarvt werden könnte – ist weiter verbreitet, als man denkt. Besonders dann, wenn wir uns in einem Raum mit erfolgreichen und selbstsicheren Menschen befinden, kommen diese Selbstzweifel hoch.
Selbstreflexion: Frag dich, welche Gedanken in dir aufkommen, wenn du an ein Netzwerk-Event denkst. Fürchtest du, dass andere „merken“, dass du nicht so erfolgreich, klug oder kompetent bist, wie du vielleicht wirken möchtest? Diese Angst ist oft ein Hinweis darauf, dass wir uns selbst nicht genügend zutrauen oder uns innerlich immer noch an einem früheren Punkt festhalten.
Lösung: Erkenne, dass das „Impostor-Syndrom“ ein weit verbreitetes Phänomen ist, von dem auch sehr erfolgreiche Menschen betroffen sind. Übe, dich selbst wertzuschätzen und bewusst deine Erfolge zu sehen – auch wenn sie klein erscheinen. Ein Netzwerk-Event ist kein Ort, um perfekt zu sein, sondern eine Gelegenheit, authentisch mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Erlaube dir, einfach so zu sein, wie du bist, und zu zeigen, was du kannst.
2. Der innere Kritiker: „Habe ich hier überhaupt etwas verloren?“
Vielleicht hält dich nicht die Angst vor Entlarvung zurück, sondern der Gedanke, dass du bei einem Netzwerk-Event „nichts verloren“ hast. Oft ist dieser Gedanke eng mit dem Gefühl verbunden, dass die eigene Expertise nicht „ausreicht“ oder dass die anderen Teilnehmer „wichtiger“ oder „besser“ sind. Dieser innere Kritiker flüstert uns ein, dass wir nichts zu bieten haben und ohnehin nicht mithalten können.
Selbstreflexion: Überlege dir, woher dieser Gedanke kommt. Hältst du dich selbst für nicht „interessant“ oder wertvoll genug, um dabei zu sein? Welche Botschaften über dich selbst hast du vielleicht unbewusst verinnerlicht?
Lösung: Mach dir bewusst, dass jeder Mensch etwas Einzigartiges zu bieten hat – auch du. Anstatt deine Erfahrungen und Fähigkeiten kleinzureden, versuche sie wertzuschätzen. Geh auf Netzwerk-Events mit der Absicht, einfach zuzuhören und zuzusehen, was passiert. Setze dir kleine Ziele, wie etwa das Gespräch mit nur einer Person. Du musst nicht der Mittelpunkt des Raums sein, um wertvolle Kontakte zu knüpfen.
3. Hältst du dich unbewusst für „etwas Besseres“?
Ein weiterer, weniger offensichtlicher Grund, Netzwerk-Events zu meiden, ist der Gedanke, dass diese Veranstaltungen „nichts für mich“ sind. Vielleicht denkst du, dass die anderen Teilnehmer auf solchen Events nicht zu dir passen, oder du hältst die Gespräche dort für oberflächlich und wenig wertvoll. Diese Einstellung kann jedoch ein subtiler Schutzmechanismus sein – eine Art Abwehrhaltung, die uns davon abhält, uns verletzlich zu zeigen oder zu riskieren, dass die Realität anders ist, als wir es erwarten.
Selbstreflexion: Frage dich ehrlich, ob du unbewusst Vorurteile oder Abwehrhaltungen gegenüber Netzwerk-Events oder den dort teilnehmenden Menschen hast. Könnte es sein, dass diese Einstellung ein Weg ist, dich vor Unsicherheit oder Enttäuschung zu schützen?
Lösung: Versuch, diese Abwehrhaltung als das zu sehen, was sie ist: eine Möglichkeit, dich selbst zu schützen. Gib dir die Erlaubnis, deine Meinung über Netzwerk-Events neu zu definieren. Auch wenn nicht jeder Event inspirierend oder gewinnbringend ist, bedeutet das nicht, dass sie insgesamt wertlos sind. Geh mit einer offenen Einstellung und der Bereitschaft, überrascht zu werden.
4. Überforderung und Reizüberflutung
Netzwerk-Events können überwältigend sein – gerade für introvertierte oder sensible Menschen. Der Lärm, die vielen Menschen und das konstante „Smalltalk“ können schnell zu Reizüberflutung führen. Viele Menschen meiden solche Veranstaltungen, weil sie sie als zu anstrengend empfinden und das Gefühl haben, nicht wirklich in ihrem Element zu sein.
Selbstreflexion: Spürst du, dass dir Netzwerk-Events zu laut, hektisch oder anstrengend sind? Fühlst du dich in diesen Situationen schnell „leer“ oder überfordert?
Lösung: Nimm dir vor, an Netzwerk-Events achtsam teilzunehmen. Setze dir klare Grenzen – etwa nur für eine Stunde zu bleiben oder dich zwischendurch in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Plane im Voraus, wie du dich in hektischen Momenten „erdest“ – etwa durch bewusste Atemübungen. Es ist völlig in Ordnung, deinen eigenen Weg zu finden, wie du an diesen Events teilnimmst, ohne dich übermäßig zu belasten.
Der erste Schritt ist, sich selbst zu verstehen
Die Frage, warum du dich nicht auf Netzwerk-Events traust, kann dir wertvolle Einsichten darüber geben, wie du mit Selbstzweifeln, Erwartungen und sozialen Ängsten umgehst. Die meisten dieser Blockaden haben ihren Ursprung in unbewussten Überzeugungen und Gedankenmustern, die uns daran hindern, unser Potenzial zu entfalten. Ein Netzwerk-Event kann eine wertvolle Gelegenheit sein, sich selbst herauszufordern, Neues zu lernen und den inneren Kritiker besser zu verstehen.
Du möchtest an deiner Präsenz arbeiten und dich auf Netzwerk-Events sicher und authentisch fühlen? Ein Coaching kann dir helfen, die inneren Blockaden zu erkennen und selbstbewusst aufzutreten. Finde heraus, wie du mit Leichtigkeit auf Menschen zugehst und selbst herausfordernde Situationen als persönliche Wachstumschance nutzt.
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