Das Schuhladen-Paradox – „Konzentrationsprinzip“ oder „Kundencluster-Effekt“

„Konzentrationsprinzip“ oder „Kundencluster-Effekt“ bezeichnet. Es beschreibt, wie Geschäfte mit ähnlichen oder sogar identischen Produkten von einer direkten Nachbarschaft profitieren, anstatt durch Konkurrenz Verluste zu machen.

Hier sind die Hauptgründe, warum dieses Phänomen funktioniert und warum mehrere ähnliche Läden in direkter Nähe alle profitieren:


1. Attraktivität durch Vielfalt

Mehrere Schuhläden nebeneinander erzeugen für potenzielle Kunden eine höhere Anziehungskraft, da sie eine größere Auswahl an Produkten erwarten können. Das Prinzip ähnelt dem Gedanken von Einkaufszentren oder „Shop-in-Shop“-Konzepten: Je mehr Auswahl an einem Ort vorhanden ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Kunden dort einkaufen möchten. Die Kunden sind bereit, weiter zu laufen, weil sie wissen, dass sie mehrere Möglichkeiten an einem Ort haben und dadurch eine bessere Chance, das perfekte Produkt zu finden.

2. Erhöhte Kundenfrequenz und Sichtbarkeit

Läden profitieren von der Nähe zu Wettbewerbern, da die erhöhte Sichtbarkeit und der verstärkte Kundenverkehr insgesamt mehr Käufer anzieht. Ein einzelner Schuhladen am Rand der Mall zieht nur Kunden an, die gezielt dorthin gehen. Mit drei Schuhläden nebeneinander hingegen entsteht ein „Zentrum für Schuhe“, das eine größere Gruppe von Kunden anspricht – auch solche, die vielleicht keinen bestimmten Laden im Kopf hatten, aber durch das Angebot angezogen werden.

3. Kaufentscheidungen werden erleichtert

Wenn Kunden die Möglichkeit haben, Produkte zu vergleichen, fühlen sie sich sicherer in ihrer Kaufentscheidung und sind eher bereit, vor Ort zu kaufen. Die „Clusternähe“ verschiedener Geschäfte reduziert das Risiko, das „falsche Produkt“ zu wählen, da die Kunden die Möglichkeit haben, mehrere Alternativen direkt zu vergleichen. Dieses Vertrauen in die Kaufentscheidung steigert letztlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Kunden vor Ort einen Kauf tätigen.

4. Verstärkung durch soziale Bestätigung

Mehrere Läden für ähnliche Produkte in einer Region oder einem Abschnitt vermitteln unbewusst den Eindruck, dass dieser Bereich für genau dieses Produkt „der richtige Ort“ ist. Diese Art von „sozialer Bestätigung“ oder „Validation“ funktioniert, weil Menschen sich eher zu Orten hingezogen fühlen, die von anderen als gut oder interessant wahrgenommen werden. Ein konzentriertes Angebot signalisiert hohe Qualität und Verfügbarkeit, was Kunden dazu anregt, dort einzukaufen.


Zusammengefasst:

Das Schuhladen-Paradoxon ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie direkte Konkurrenz am selben Ort alle beteiligten Läden durch eine erhöhte Anziehungskraft und gesteigerte Kundenfrequenz unterstützt. Statt sich zu kannibalisieren, profitieren die Läden durch die kollektive Attraktivität, die den Ort zu einem „Hotspot“ für das spezifische Produkt macht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert