Ernährung (Nourishment) ist ein zentraler Aspekt nachhaltiger Bau- und Raumkonzepte, insbesondere im Kontext von Gesundheitsförderung und Wohlbefinden der Gebäudenutzer. Nachhaltige Ernährung im Bauwesen umfasst nicht nur die Integration von Konzepten zur Förderung gesunder Ernährungsweisen, sondern auch die Bereitstellung von Einrichtungen und Systemen, die umweltfreundliche und ressourcenschonende Lebensmittelproduktion, -lagerung und -versorgung unterstützen.
Aspekte der Ernährung im Bauwesen
- Gesunde Ernährung:
- Förderung von gesunden Ernährungsoptionen durch Verfügbarkeit von frischen, nährstoffreichen Lebensmitteln.
- Integration von Küchen und Vorratsräumen, die eine nachhaltige Lebensmittelzubereitung und Lagerung ermöglichen.
- Lebensmittelproduktion vor Ort:
- Urban Gardening, Dachgärten oder vertikale Landwirtschaft in Gebäuden und Quartieren.
- Nutzung von Gemeinschaftsgärten zur Lebensmittelproduktion und Förderung der Gemeinschaft.
- Nachhaltige Versorgungskonzepte:
- Förderung regionaler und biologischer Lebensmittel, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.
- Vermeidung von Lebensmittelverschwendung durch effiziente Planung und Verwertung.
- Zugang zu Trinkwasser:
- Bereitstellung von qualitativ hochwertigem, sicherem Trinkwasser in allen Gebäuden.
- Installation von Wasserspendern, die Nutzer dazu ermutigen, Leitungswasser zu bevorzugen.
Maßnahmen zur Förderung gesunder und nachhaltiger Ernährung
- Integration von Küchen und Gemeinschaftsbereichen:
- Gestaltung von Räumen, die das gemeinsame Zubereiten und Essen fördern, z. B. Gemeinschaftsküchen in Büros oder Wohngebäuden.
- Urban Gardening:
- Schaffung von Flächen für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern, wie Dachgärten, Fassadenbegrünungen oder Gemeinschaftsgärten.
- Lebensmittelversorgung vor Ort:
- Partnerschaften mit lokalen Produzenten, Biobauern oder Food-Coops.
- Einrichtung von Wochenmärkten oder Verkaufsautomaten für regionale Produkte.
- Bildung und Bewusstsein:
- Bereitstellung von Informationen und Schulungen zu gesunder Ernährung und nachhaltigen Lebensmitteln.
- Nachhaltige Lebensmittelverarbeitung:
- Energieeffiziente Küchengeräte und Systeme zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Ernährung in Nachhaltigkeitszertifikaten
- WELL:
- Detaillierte Kriterien zur Förderung gesunder Ernährung, wie der Zugang zu frischen Lebensmitteln, Kennzeichnung von Speisen und Minimierung von Zucker- und Kalorienzufuhr.
- LEED:
- Berücksichtigung von Urban Farming und nachhaltigen Versorgungssystemen als Teil der nachhaltigen Stadtentwicklung.
- DGNB:
- Integration von Gemeinschaftsflächen und Gärten als Beitrag zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit.
- BREEAM:
- Förderung von Konzepten, die gesunde Lebensweisen und nachhaltige Ernährung unterstützen.
Vorteile nachhaltiger Ernährung im Baukontext
- Gesundheit und Wohlbefinden:
- Förderung gesunder Lebensweisen durch den Zugang zu frischen und nährstoffreichen Lebensmitteln.
- Gemeinschaft und Interaktion:
- Schaffung von Begegnungsräumen wie Gemeinschaftsgärten, die soziale Bindungen stärken.
- Umweltschutz:
- Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks durch lokale Produktion und weniger Verpackungsmaterialien.
- Bildung und Bewusstsein:
- Sensibilisierung der Gebäudenutzer für nachhaltige Ernährung und bewussten Konsum.
- Wirtschaftliche Vorteile:
- Einsparungen durch weniger Lebensmittelverschwendung und die Nutzung von Eigenanbauflächen.
Beispiele für nachhaltige Ernährungskonzepte
- Gemeinschaftsgärten:
- Flächen in Wohnquartieren, in denen Bewohner gemeinsam Lebensmittel anbauen und ernten können.
- Dachgärten und vertikale Landwirtschaft:
- Integration von Grünflächen auf Dächern oder Fassaden, die sowohl die Lebensmittelproduktion als auch das Mikroklima verbessern.
- Cafeterias mit nachhaltigen Speiseangeboten:
- Kantinen, die regionale, biologische und vegetarische Optionen fördern.
- Trinkwasserstationen:
- Wasserspender in Gebäuden und Außenbereichen zur Förderung von gesundem Wasserverbrauch.
- Foodsharing-Plattformen:
- Einrichtung von Räumen oder digitalen Plattformen zur Weitergabe überschüssiger Lebensmittel.
Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Bau- und Raumkonzepte. Durch die Förderung gesunder und umweltfreundlicher Ernährung können Gebäude und Quartiere nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer steigern, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Zertifizierungssysteme wie WELL, LEED und DGNB bieten klare Richtlinien und Anreize, um Ernährungskonzepte in Bauprojekte zu integrieren. Dies macht nachhaltige Ernährung nicht nur zu einem Trend, sondern zu einem essenziellen Bestandteil zukunftsfähiger Gebäude und Quartiere.
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